Einsatzübung des 2. Technischen Zuges + Fernmeldetrupp

[München, 12.05.12] Ein vielseitiges Übungsszenario auf dem Gelände des THW
Ortsverbandes München-Mitte brachte knapp 20 THW Helfer am vergangenen
Mai-Dienst trotz des kühlen Regenwetters ins Schwitzen. Bereits am frühen
Morgen erhielten die beiden Gruppenführer des 2. Technischen Zuges den
schriftlichen Einsatzbefehl, in den Trümmern eines explodierten
Einfamilienhauses nach einer unbekannten Anzahl vermisster Personen zu
suchen. Von weiteren Gefahren wie Gaslecks, Bränden und einsturzgefährdeten
Nachbargebäuden war auszugehen.

Kurz vor Erreichen der Einsatzstelle verhinderten ein schweres Trümmerteil
und ein umgestürzter Baum auf der Strasse die Weiterfahrt der
Einsatzfahrzeuge (GKW I, GKW 2 und GruKW als Zugtruppfahrzeug). Von der
Einsatzstelle wehten dichte Rauchschwaden herüber und erschwerten die
Sicht. Unter leichtem Atemschutz setzte ein erster Erkundungstrupp mit
Gasspürgerät den Weg zu Fuß fort, während andere Helfer dem Hindernis auf
der Strasse mit Trennschleifer und Kettensäge zu Leibe rückten.

Die Erkundung im Trümmerfeld ergab nur einen einzigen möglichen Zugang zu
den vermuteten Hohlräumen, aus denen Klopfzeichen zu hören waren. Versperrt
durch Metallteile und stahlarmierte Betontrümmer mussten sich die Helfer
auf engstem Raum mit Trennschleifer und Aufbruchhammer zentimeterweise
vorarbeiten, bis ein Zugang zu den Eingeschlossenen geschaffen war. Dabei
wurden zwei THW Helfer durch nachrutschende Trümmer in den Hohlräumen
eingeschlossen. Die Eingeschlossenen konnten schließlich mit Bergetuch und
Schleifkorb über den Zugang gerettet werden.

Weitere Helfer machten sich indes daran, eine unter schweren Betonplatten
verschüttete Person zu befreien. Die tonnenschweren Trümmer dabei möglichst
erschütterungsarm zu bewegen, erwies sich als besondere Herausforderung.
Dabei kam zunächst die GKW Seilwinde zum Einsatz, die Feinarbeit wurde mit
der Zahnstangenwinde erledigt.

Ein nachgeforderter Fernmeldetrupp installierte in der Zwischenzeit eine
AWITEL Feldtelefonverbindung zwischen Zugtrupp, Einsatzstelle und einer
Verletztensammelstelle. Mögliche Probleme mit der Funkverbindung konnten so
aufgefangen werden.

Schaulustige und Pressevertreter -dargestellt von Helfern der FG FK-
störten immer wieder die Rettungsarbeiten und sorgten für zusätzlichen
Stress bei den Einsatzkräften. Gasgeruch und plötzlich auftretende neue
Brände sorgten ebenfalls für unerwünschte Unterbrechungen, auch der
andauernde Regen forderte die Nerven der Helfer.

Kaum waren alle vermissten Personen befreit und zur Verletztensammelstelle
verbracht worden, warteten schon neue Aufgaben auf die Helfer: Anwohner
berichteten über Risse in ihren Hauswänden, eine weitere Erkundung
offenbarte die Gefahr, dass eine an die Einsatzstelle angrenzende Wand
einstürzen könnte. Ein Trupp stützte die betroffene Wand mit
Einsatzgerüstsystem und Holzbalken ab, ein anderer Trupp bereitete
inzwischen die Ausleuchtung der Einsatzstelle für die Ermittlungsarbeiten
der Kriminalpolizei vor.

Nach erfolgreicher Erledigung aller Aufgaben sowie weiterer Zusatzaufgaben
konnte die Übungsleitung ein positives Fazit ziehen. Alle Arbeiten wurden
schnell, effizient und vollständig von den Helfern und Führungskräften
durchgeführt. Eigenschutz wurde immer beachtet, unerwartete Probleme und
Zwischenfälle behinderten die Rettungsarbeiten nur kurz bis eine
alternative Lösung gefunden wurde.

Eine runde Sache!