Fortbildung für knapp 40 THW Helfer bei der Fliegerstaffel der Bundespolizei in Oberschleißheim:
Verschiedene Großschadenslagen in den vergangenen Jahren hatten gezeigt, dass der Einsatz in der Luft notwendig ist, um Rettungsmittel und Personal in entlegene oder abgeschnittene Gebiete zu bringen. Ehrenamtliche aus zehn Ortsverbänden der Regionalstelle München machten sich daher im April erneut mit den Besonderheiten von Aussenlasten vertraut.
Bereits zum sechsten Mal fand am 10. und 11. April die jährliche Fortbildung der Flughelfer bei der Fliegerstaffel der Bundespolizei in Oberschleißheim statt.
Als Premiere wurde zum ersten mal das neuaufgestellte Führungsmodul des THW Lufttransportmoduls mit in die Übung einbezogen.
Im Einsatzfall können so zum Beispiel bei Hochwasser Sandsäcke in entlegene oder unzugängliche Gebiete gebracht werden. Die Einsatzkräfte trainierten dies mit Baumstämmen, Brückenteilen, Lasten in Netzen sowie Löschwasserbehälter, der bei Waldbränden zum Einsatz kommt. Diese Objekte hingen sie für den Transport an Hubschrauber der Bundespolizei. Vor der praktischen Ausbildung lernten sie Kerninhalte über den Aufbau und Betrieb von Feldflugplätzen, Sicherheitsvorschriften im Flugbetrieb sowie technische Informationen über die Hubschrauber und die verwendeten Lastentransporteinrichtungen.
Ebenso wurde wieder das sogenannte Winchen geübt. Hierbei nahmen die Piloten über eine Rettungswinde am Helikopter bis zu zwei Personen vom Boden auf und zogen sie bis in ihre Kabine. Mit dem Verfahren können Einsatzkräfte in entlegene Einsatzgebiete oder aus einem Gefahrenbereich heraus gebracht werden. Winchen ist auch dazu geeignet, betroffene Personen aus gefährdeten Bereichen wie Dächern oder Gebäuden zu retten. Dafür lernten die Helferinnen und Helfer das korrekte Verfahren für einen sicheren Betrieb an der Rettungswinde und die passenden Handzeichen.
Das Führungsmodul das dieses Jahr zum ersten Mal mit in die Ausbildung eingebunden wurde, wird aus Kräften der Fachgruppe Führung und Kommunikation gebildet. Die Helfer stellen somit die grundlegende Führung der eigenen Kräfte, die „Beschaffung der Transportgüter“ im Einsatzfall und mit den Bedarfsträger und den eingesetzten Einsatzkräften die Verbindung sicher.
Dazu wurde die Ausstattung der Fachgruppe um VHF-Flugfunkgeräte, Windsack und Wetterstation ergänzt. Weiterhin wurden die Helfer durch zusätzliche Ausbildungen auf Ihre Aufgabe vorbereitet.
Im letzten Jahr legten hierzu 16 Helfer die Prüfung zum Flugfunkzeugnis bei der Bundesnetzagentur erfolgreich ab. Es werden dabei unter anderem Themen vermittelt, wie Luftraumstruktur, Notfälle, Wetterkunde, Navigation und der eigentliche Sprechfunkverkehr. Das Sprechfunkzeugnis dient als Grundlage ihrer besonderen Funktion.
Die Zusammenarbeit zwischen Piloten, Flughelfern und anderen eingesetzten Kräften klappte während der gesamten Ausbildung reibungslos. Die regelmäßige, gemeinsame Ausbildung von Bundespolizei und THW stellt zudem sicher, dass sämtliche Handgriffe im Einsatzfall sitzen.
Kräfte aus folgenden Ortsverbänden nahmen an der Ausbildung teil: Augsburg, Friedberg, Freising, Fürstenfeldbruck, Schwabmünchen, Markt Schwaben sowie München-Mitte, Land und West.
Ein Bericht von Gerald Musch (THW)