Katastrophenschutzübung ‘Techno2017’

Vom fünften bis siebten Juni fand im Landkreis Rosenheim eine groß angelegte Übung von Katastrophenschutzeinheiten, Feuerwehr und Polizei aus München statt. Organisiert wurde diese vom Verein für Rettungsdienst und Katastrophenschutz in Bayern – MKT e.V, einem gemeinnützigen Verein mit Mitgliedern hautptsächlich aus dem Sanitäts- und Rettungsdienst sowie dem Zivil- und Katastrophenschutz.

Über 400 Helfer aller Einheiten zur Gefahrenabwehr aus München und ortsansässiger Rettungs- und Hilfsorganisationen waren beteiligt. (Quelle: Veranstalter) Sogar aus der Luft gab es Unterstützung. Sowohl ein Rettungshubschrauber als auch ein Hubschrauber der Polizei nahmen an der Übung teil. Die Szenarien waren sehr vielfältig. Angefangen mit kleinen Rettungseinsätzen z.B. der Rettung von Personen aus dem Wasser bis hin zu einem Massenanfall von Verletzten, also einem Unglück mit besonders vielen Betroffenen.

Zwei der Szenarien waren so angelegt, dass sie ein so genanntes “koordinierungsbedürftiges Ereignis” darstellten. Hierbei handelt es sich – ähnlich wie beim Katastrophenfall – und einen rechtlichen Mechanissmus aus dem Katastrophenschutzgesetz, der es erlaubt, besondere Strukturen wie z.B. eine örtliche Einsatzleitung (ÖEL) zu aktivieren. Aus diesem Grund kam auch das THW München-Mitte zum Einsatz. Genauer gesagt die Fachgruppe Führung und Kommunikation (FK). Schon seit einigen Jahren unterstützt hier die FK die Berufsfeuerwehr München bei größeren Schadenlagen. Ist das hierfür ursprünglich vorgesehene Katastropheneinsatzleitfahrzeug (KELF) der Berufsfeuerwehr nicht verfügbar wird die Fachgruppe FK des THW München-Mitte alarmiert, um die ÖEL der Stadt München zu unterstützen. Die FK stellt dann ihren Führungs- und Kommunikationskraftwagen mit dem Lageanhänger zur Verfügung. Auch personell unterstützt das THW die Berufsfeuerwehr mit sieben Helfern. Aufgabe der ÖEL ist es hier, den Überblick über die Gesamtlage zu behalten, die Kommunikation zwischen den einzelnen Behörden wie Polizei, Katastrophenschutz und Feuerwehr sicher zu stellen, und – falls nötig – Einheiten und Material auch überregional zu beschaffen.

In der Nacht zum Sonntag wurde ein schweres Zugunglück beübt. Ein Zug kollidierte in schwer zugänglichem Gelände mit zwei vollbesetzten PKW. Eines der Fahrzeuge war in einem Abhang zum Liegen gekommen, ein weiteres hatte der Zug mehrere Meter mit sich geschleifft. Durch den Zusammenprall kam es zudem zu mehreren Explosionen und Bränden.in den Fahrzeugen, aber auch im Zug erlitten die Insassen (gut geschminkte Mimen) zum Teil schwerste Verletzungen und mussten zügig geborgen werden. Dies gestaltete sich jedoch schwierig, da die einzige Zufahrt nicht breit genug für zwei sich begegnende Fahrzeuge war. Also wurde auf einer nahegelegenen Wiese ein Sammelplatz eingerichtet. Von dort aus ging es zu Fuß zur Einsatzstelle. Zurück am Sammelplatz wurden die Patienten dann verladen und in Krankenhäuser gebracht.

Am Sonntag dann wurde das Thema Amoklauf bzw. Terrorangriff behandelt. Ein Angreifer war mit seinem LKW erst in eine Menschenmenge gerast, legte dann Feuer in einer Lagerhalle und flüchtete dann. Bei dem Brand in der Lagerhalle musste in einem der beiden Durchgänge davon ausgegangen werden, dass zudem ein unbekannter Gefahrstoff ausgetreten ist.

Da sich der Täter mit Geiseln auf einem benachbarten Parkplatz verschanzt hatte kam hier auch eine Einsatzhundertschaft der Polizei zum Einsatz, welche den Täter stellte. Hierbei kam es noch zu einer weiteren Explosion. Die Pyrotechniker veranschaulichten die Lage wieder einmal sehr eindrucksvoll.

Alles in Allem eine sehr gelungene Übung, und eine gute Gelegenheit, einmal mehr das Zusammenspiel zwischen den Organisationen – sowohl im Einsatz als auch in der ÖEL – zu trainieren.