Einmal im Jahr treffen sich die Fachgruppen Führung/Kommunikation (FK) aus Bayern für ein ganzes Wochenende an einem der Standorte zur Aus- und Weiterbildung. Das alljährliche Treffen wurde dieses Jahr vom Ortsverband München-Mitte ausgerichtet. Diesmal wurde ein neues Konzept für dieses Wochenende getestet. Statt einer Lehrübung gab es Vorträge und Exkursionen zu Partnern im Katastrophenschutz in München.
Nach einem ausführlichen Weißwurstfrühstück zum besseren Kennenlernen der über 80 Teilnehmer ging es zu den unterschiedlichen Exkursionszielen. Im Angebot war die Fliegerstaffel der Bundespolizei, die Integrierte Leitstelle (ILS) und Gefahrenabwehrleitung (GAL) der Berufsfeuerwehr München, sowie die Werksfeuerwehr des Helmholtz Zentrum München.
„Das Helmholtz Zentrum München ist das Deutsche Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt.
Wir erforschen das Entstehen von Volkskrankheiten im Kontext von Umweltfaktoren, Lebensstil und individueller genetischer Disposition und entwickeln neue Ansätze für Prävention, Diagnose und Therapie.“ So die Selbstdarstellung des Institutes. In diesem Kontext steht natürlich auch die Werkfeuerwehr – neben den üblichen Tätigkeiten wie Brandschutz, technischen Hilfeleistungen sowie innerbetrieblichem Sanitätsdienst – vor besonderen Herausforderungen. Von Gefahrgut-Unfällen bis hin zum Strahlenschutz ist das Leistungsspektrum weit gefächert – auch im Katastrophenfall. Die Werkfeuerwehr besteht aus drei hauptberuflichen Mitarbeitern und 30 freiwilligen Helfern.
Ein weiteres Ziel war die ILS München. Hier laufen alle Notrufe aus dem Stadtgebiet auf und werden auf die Feuerwehr- und Rettungswachen disponiert. Von hier aus wird im Ernstfall auch das THW alarmiert. Neben der Leitstelle befindet sich die sog. Gefahrenabwehrleitung der Stadt. Bei größeren Schadenlagen tritt dort ein Stab aus allen Hilfsorganisationen zusammen und koordiniert lageangepasst die Hilfsmaßnahmen.
Die dritte Gruppe besuchte die Bundespolizei. Da – wie das THW – auch die Bundespolizei dem Bundesinnenministrium untersteht ergibt sich hier gerade bei Großereignissen eine enge Zusammenarbeit. So kommt bei Hochwasser oft der Transporthubschrauber PUMA als Sandsacktransporter zum Einsatz.
An dieser Stelle bedanken wir uns nochmals bei allen Partnern, die diese Besichtigungen ermöglicht haben.
Nach den Exkursionen standen noch zwei Vorträge auf dem Programm. Rudi Fischer, Teamkoordinator des Media-Teams Bayern und Ortsbeauftragter des OVs Dinkelsbühl stellte die Aufgaben und die Struktur des Media-Teams Bayern vor. Das Media-Team unterstützt im Auftrag des Landesverbandes bei Großschadenlagen die Öffentlichkeits- und Medienarbeit lokal und überregional. Es setzt sich aus ca. 20 Helfern aus ganz Bayern zusammen und wird – ähnlich wie das Einsatznachsorgeteam – zentral durch den Landesverband alarmiert und entsandt.
Zuletzt meldete sich Siegfried Schymala, Referatsleiter Einsatz im THW Landesverband Bayern, zu Wort. Er nutzte die Gelegenheit, die Teilnehmer über den aktuellen Sachstand aus dem Landesverband zu informieren. Unter Anderem stellte er das Konzept der Hilfeleistungskontigente im THW vor. Aus mehreren Ortsverbänden sollten hier im Falle einer Großschadenlage einzelne Komponenten (z.B. Netzersatzanlagen oder Transportkomponenten) zu autarken Einheiten zusammen gestellt werden, um punktuell gezielt schlagkräftige Hilfe leisten zu können. Weiter unterstrich er, angesichts den überarbeiteten Zivilschutzkonzeptes, die Einsatzoptionen für das THW gerade wenn es um die Aufrechterhaltung kritischer Infrastruktur wie Krankenhäusern oder Trinkwasserversorgung geht.
Bei einem gemeinsamen Abendessen mit angeregten Gesprächen über die Themen des Tages ließ man den Tag ausklingen