Zelte für Flüchtlinge

Weil innerhalb eines einzigen Tages ca. 755 Flüchtlinge im neuen Ankunftszentrum für Flüchtlinge im Euro-Industriepark eintrafen wurde dieses wegen Überlastung vorübergehend durch die verantwortliche Regierung von Oberbayern geschlossen.

„Ausgelegt ist das Ankunftszentrum, das erst am Dienstag vergangener Woche eröffnet wurde, für durchschnittlich 350 Neuankommende, zu bewältigen seien Spitzen von bis zu 600 Personen. In den vergangenen Tagen aber kamen im Durchschnitt etwa 600 Flüchtlinge innerhalb von jeweils 24 Stunden an der Maria-Probst-Straße an.“ berichtete die Süddeutsche Zeitung.

Um dem nicht abreißen wollenden Strom an Flüchtlingen weiterhin Herr zu werden trat die Regierung von Oberbayern nun an die Stadt München heran. Die hohe Anzahl an neu eingetroffenen Flüchtlingen, die zu dem Zeitpunkt vor der Erstaufnahmeeinrichtung ausharren mussten hatte Oberbürgermeister Dieter Reiter dazu bewegt, ein „Koordinierungsbedürftiges Ereignis“ (nicht wie oft berichtet den Katastrophenfall) aus zurufen, um so Kräfte des Katastrophenschutzes zum Einsatz bringen zu können.

Neben Kräften der Berufsfeuerwehr, des BRK und des ASB wurde gegen 20 Uhr auch das THW München alarmiert. Alle drei Ortsverbände rückten mit Zelten, Beleuchtung und Infrastruktur-Material wie Stromverteilern, Waschbecken und Ähnlichem an. Vom Ortsverband Fürstenfeldbruck wurde ein Sanitär-Container zur Verfügung gestellt.

Bis in die frühen Morgenstunden waren weit über 100 Helfer , davon fast 70 THWler mit dem Aufbau der Zelte und der notwendigen Stromversorgung sowie der Ausstattung der Zelte beschäftigt.

Die 20 Zelte von Feuerwehr und THW – darunter auch das aufblasbare Zelt von München-Mitte – wurden durch das THW mit Strom versorgt. In den Zelten wurde eine Zeltbeleuchtung angebracht. Die notwendige Energie hierfür lieferte ein Stromerzeuger des THW. Im Anschluss wurden die Zelte von den Hilfsorganisationen mit Betten, Matratzen und Decken ausgestattet. So konnte eine provisorische Herberge für zirka 300 Neuankömmlinge geschaffen werden.

Zum Schluss die gute Nachricht: Das Ankunftszentrum ist mittlerweile wieder geöffnet. Oberbayerns Regierungssprecher Christoph Hillenbrand betonte in einem Gespräch mit der TZ: „Die aktuell aufgestellten Zelte werden voraussichtlich noch einige Tage benötigt. Insgesamt wollen wir die Zelte aber nur so kurz wie möglich nutzen.“