Im Vorfeld zum G7-Gipfel in Elmau fand an Fronleichnam in der Landeshauptstadt eine Großdemonstration unter dem Motto „TTIP stoppen, Armut bekämpfen, Klima retten“ statt. Es wurden circa 34.000 Globalisierungsgegner gezählt. Aufgrund dieses koordinierungsbedürftigen Ereignisses ordnete die Branddirektion der Stadt München die Aktivierung der vier Bereitstellungsräume an. Das Konzept hierfür stammt bereits aus der Zeit der Fußball-WM. Auf mehreren Feuerwachen und in der Liegenschaft des Ortsverbandes München-Mitte werden zu besonderen Ereignissen Hilfskräfte aus Bayern zusammengezogen um für eine eventuelle Großschadenlage vorbereitet zu sein.
Im Bereitstellungsraum „Nord“ wurde das Hilfeleistungskontingent Oberbayern der „weißen“ Hilfsorganisationen, also Arbeiter Samariter Bund (ASB), Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), Johanniter Unfallhilfe (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD) untergebracht. Das THW München-Mitte übernahm die gesamte Logistik für den Bereitstellungsraum, registrierte also die Fahrzeuge und meldete die 128 Hilfskräfte mit ihren 51 Fahrzeugen aus 25 oberbayerischen Rettungsdienst-Bereitschaften bei der Berufsfeuerwehr München „einsatzklar“, so dass diese sie bei Bedarf hätte abrufen können.
Neben Personal für den Betrieb des Bereitstellungsraumes stellte die Fachgruppe FK mit ihrem Führungs- und Kommunikationskraftwagen zusammen mit dem Führungs- und Lageanhänger eine örtliche Einsatzleitung. Wäre es im Zusammenhang mit den Veranstaltungen rund um den Gipfel in München zu einem größeren Zwischenfall gekommen hätte so das THW für die Einsatzleitung der Feuerwehr vor Ort die notwendige Logistik gestellt.
Außerdem stellte der Ortsverband einen Technischen Zug für eventuelle Unterstützungs-Einsätze zur Verfügung. Auch dieser hielt sich den ganzen Tag in der Unterkunft in Bereitschaft. In Summe waren 58 Helferinnen und Helfer in unserem Ortsverband im Einsatz. Weitere etwa 40 Helferinnen und Helfer aus den Ortsverbänden München Ost und West leisteten in Ihren Unterkünften Bereitschaftsdienst oder unterstützten z.B. bei der Verteilung der Verpflegung.
Um 18:30 Uhr wurde das offizielle Einsatzende durch die „Örtliche Einsatzleitung G7“ bestätigt. Die Polizei berichtete von einer friedlichen Auflösung der Demonstration. Zu Einsätzen der bereitgestellten Einheiten kam es zum Glück nicht.
Am darauf Folgenden Samstag war eine weitere Großveranstaltung der G7-Gegner auf dem Königsplatz angemeldet. Da auch hier mit über 10.000 Teilnehmern gerechnet wurde entschied die Branddirektion, dass auch hier eine entsprechende Bereitschaft vor zu halten ist. Lediglich auf die Vorhaltung auswärtiger Kräfte wurde diesmal verzichtet.
Vermutlich auch auf Grund der hohen Temperaturen verlief auch dieser Dienst ohne weitere Vorkommnisse. Die Helfer nutzten auch diesmal die Zeit und erledigten einige wichtige Arbeiten in der Unterkunft. So wurde beispielsweise mit der neuen Betonkettensäge ein Mauerdurchbruch zur Atemschutzstrecke vorbereitet. Auch in der Garage wurde Platz geschaffen. Teile des Personals der Fachgruppe FK waren wieder in Bereitschaft, für einen eventuellen Einsatz als örtliche Einsatzleitung.
Abschließend noch ein paar sehr beeindruckende Zahlen, wie sich das THW Bayern in den Gipfel einbrachte (Quelle: THW LV Bayern):
Zu Spitzenzeiten waren täglich bis zu 350 Helfer des THW an den unterschiedlichsten Orten im Einsatz. 51 Großaggregate für Notstromerzeugung, vier Megawatt Gesamtleistung, 120 Leuchtballons, 24.000 Meter Kabel, 260 eingesetzte Fahrzeuge, 760 Mahlzeiten am Tag im Zeitraum vom 31. Mai bis zum 8. Juni.