Massenkarambolage auf der BAB A99 bei Kirchheim im Landkreis München

Am 20. Dezember 2004 gegen 10.10 Uhr ereignete sich auf der BAB A99, etwa auf
Höhe der Anschlussstelle Kirchheim, ein schwerer Verkehrsunfall. An diesem
Unfall waren sieben Lkw, ein Klein-Lkw, ein Ford-Transit und ein Ford-Focus beteiligt.
Die Autobahn in Fahrtrichtung Salzburg musste bis in den frühen Abend wegen
der aufwendigen Bergungsarbeiten voll gesperrt werden.

Die Helfer des Ortsverbandes München-Mitte wurden um 13 Uhr zur Unterstützung
der sich bereits am Unfallort befindlichen Helfer des Ortsverbandes München-Land
alarmiert und begaben sich zur Unfallstelle. Die Fahrt dorthin gestaltete sich
als sehr schwierig, da aufgrund des Unfalls und Baustellen sämtliche Zufahrtstraßen
völlig überlastet waren. Am Unfallort angekommen, wurde das Ausmaß der
Verkehrskatastrophe für die Helfer erkennbar.

Aus den Trümmern des verunfallten Klein-Lkw, der mit Feuerwerkskörpern
und anderem Stückgut beladen war, musste die Ladung auf THW-Fahrzeuge
umgeladen werden. Zudem mussten die ebenfalls zur Ladung des Klein-Lkw gehörenden Ölkanister,
die durch den Aufprall teilweise beschädigt wurden und ausliefen, entsorgt
werden.

Unfallhergang

Zum Unfallhergang: Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand der sachbearbeitenden
Autobahnpolizeistation Hohenbrunn musste ein Lkw-Sattelzug am rechten Fahrstreifen
der dreispurig geführten Autobahn verkehrsbedingt anhalten. Ein nachfolgender
Fahrer eines Klein-Lkw erkannte die Situation offensichtlich zu spät und
touchierte vermutlich noch das Heck des Schwerfahrzeuges, ehe er auf den mittleren
Fahrstreifen ausweichen konnte. Diese Gesamtsituation bemerkte auch der Fahrer
eines MAN-Nutzfahrzeuges. Er versuchte noch an den Gefährten vorbeizufahren,
was ihm jedoch nicht gelang. Sein Lkw, der sich nunmehr zwischen dem linken
und mittleren Fahrstreifen befand und der Sattelzug quetschten faktisch den
Klein-Lkw zwischen ihren Schwerfahrzeugen ein. In das Unfallgeschehen geriet
etwa zeitgleich auch der Fahrer eines Ford-Focus, der auf dem linken Fahrstreifen
unterwegs war. Sein Pkw wurde vermutlich von einem der bereits verunfallten
Fahrzeuge am Heck stark angestoßen. Durch die Anprallwucht ist sein Auto
etwa 50 Meter nach vorne katapultiert worden und touchierte dabei noch zwei
langsam fahrende bzw. stehende Schwerfahrzeuge. Unmittelbar nach dem schweren
Unfall näherte sich der Unfallstelle auf dem rechten Fahrstreifen der
Fahrer eines mit sieben Personen besetzten Ford-Transit. Dieser konnte sein
Auto zwar noch rechtzeitig stoppen, einem nachfolgenden Fahrer eines Schwer-Lkw
der mit Baumstämmen beladen war, gelang dies jedoch nicht mehr. Er krachte
in die rechte Leitplanke und in das Heck des Ford-Transit.

Bilanz

Die traurige Bilanz dieses schweren Unfalls waren eine schwerst-, zwei schwer-
und sechs leichtverletzte Personen sowie ein Sachschaden in Höhe von etwa
600.000 Euro. Zur Klärung der genauen Unfallursache wurde ein Gutachter
hinzugezogen.
Das THW war insgesamt mit 30 Helfern und 10 Fahrzeugen der Ortsverbände
München-Mitte, München-Land und Markt Schwaben an den Aufräumarbeiten
beteiligt.

Quelle: Polizeidirektion Erding