THV-Dienst auf der A99 am 08.08.2015

An vielen Wochenenden im Jahr fährt der THW-Ortsverband München-Mitte auf verschiedenen Autobahnen in und um München den so genannten THV-Dienst. Dies bedeutet Technische Hilfeleistungen auf Verkehrswegen und entspringt einer Zusammenarbeit aus Landespolizei und Technischem Hilfswerk. Am vergangenen Samstag hatte die 5-köpfige THV-Gruppe alle Hände voll zu tun:

Bereits auf der Anfahrt stellte die THV-Mannschaft im Vorbeifahren zwei Pannenfahrzeuge auf der A99 Richtung Salzburg fest und kurz danach Trümmerteile auf dem Standstreifen. Nach der Anmeldung bei der Autobahnpolizeiinspektion Hohenbrunn wurde die Position des Pannenfahrzeuges erneut angefahren. Die Insassen hatten bereits einen Abschleppdienst beauftragt und so verblieb den Helfern lediglich um die Anlage der Warnwesten zu bitten und der Hinweis dass sich alle Personen bis zum Eintreffen des ADAC am besten hinter der Leitplanke aufhalten sollten. Im Verlauf der Weiterfahrt wurden noch die Reste eines Reifenplatzers und dadurch abgesprengte Karosserieteile eingesammelt.

Der Reiseverkehr war zu diesem Zeitpunkt ruhig und so gab es vorerst keine weiteren Einsätze. Am Standort der Rastanlage Vaterstetten Ost wurden wir später von einem Tankstellenmitarbeiter über eine großflächige Dieselverunreinigung auf dem LKW-Parkplatz informiert. Bei der Überprüfung dieses Hinweises stellte sich heraus, dass eine erhebliche Menge Kraftstoff ausgelaufen sein musste, da mindestens 70-80 m² Asphalt direkt verunreinigt wurden und vorbeifahrende Fahrzeuge den Kraftstoff auch noch weiter verteilt hatten. Zuerst wurde der Bankettbereich mit Ölbinder abgestreut, um eine Kontamination des Grünstreifens zu verhindern. Da das THV-Fahrzeug nicht über die Menge Ölbinder verfügt, die für eine solche großflächige Behandlung ausreicht, wurde über die Polizei die Feuerwehr alarmiert, die hier für solche Einsätze zuständig ist. Nach dem Abstreuen mit Ölbinder durch die Feuerwehr wurde uns die Einsatzstelle wieder übergeben und bis zur beendeten Reinigung durch eine Spezial-Kehrmaschine die Verkehrsumleitung aufrechterhalten. Der Verursacher der Verunreinigung konnte nicht mehr festgestellt werden, ein Parkplatznachbar hatte den Vorfall wohl mitbekommen, konnte aber nur noch eine vage Fahrzeugbeschreibung und kein Kennzeichen mitteilen. Eine Nachsuche auf dem Parkplatz verblieb ohne Erfolg.

Keine 50m weiter wurde auf dem Parkplatz bei der Suche nach dem Verursacher gleich der nächste Umweltschaden festgestellt, ein Türkischer Reisebus hatte offensichtlich ein technisches Problem, unter der gesamten Fahrzeuglänge befand sich eine Pfütze von ausgelaufenen Betriebsmitteln. Die ebenfalls seit Beginn des Dieselunfalls anwesende Autobahnmeisterei lies durch die THV-Kräfte eine Streife anfordern, damit diese das weitere Vorgehen festlegen konnte. Die Gefahr, dass der Asphalt durch ausgelaufene Betriebsstoffe beschädigt wird ist groß, daher wurde entschieden, dass der Bus abgeschleppt werden muss. Die Fahrer des Busses konnten durch THV-Helfer auf dem Parkplatz bei einer Suche gefunden werden. Die Vorbereitung des Abschleppvorgangs erwies sich als langwierig, da erst einige ad-hoc-Reparaturen durchgeführt werden mussten. Nachdem der Bus entfernt war, wurden die ausgelaufenen Betriebsmittel gemeinsam mit der Autobahnmeisterei abgestreut und die Fläche anschließend von der Kehrmaschine gereinigt.

Nachdem der Polizei das Einsatzende der Umweltunfälle gemeldet wurde, erhielten wir gleich den nächsten Auftrag, die Absicherung eines Pannen-LKW, der nach einem Reifenplatzer den Reifen wechselte. Hier wurden auch noch Reifenteile auf den Fahrbahnen eingesammelt und beim Reifenwechsel unterstützt, da der mitgeführte LKW-Wagenheber einen zu kurzen Hub hatte. Mit den Unterlegmaterialien des THV-Kombis konnte das Problem aber schnell aus der Welt geschafft und die Autobahn wieder freigegeben werden.

Gegen 19 Uhr ging damit ein langer und ereignisreicher THV-Dienst zu Ende.

(AvT)