Ausbildungswochenende in den Alpen: Retten aus Höhen

Vom Samstag den 11.11.2006 bis Sonntag den 12.11.2006 fand wieder das Ausbildungswochenende des 1. TZ in Bayerwald statt. Als Ausbildungsthemen standen Kartenkunde, Persönliche Schutzausstattung (PSA) und eine Bergungsübung an.

 

Kartenkunde und persönliche Schutzausstattung
Nach dem Eintreffen in Bayerwald wurde sofort mit dem ersten Ausbildungsthema ?Kartenkunde? begonnen. Ziel der Ausbildung: Umgang mit Karten, Unterscheidung der Kartentypen, erkennen von Geländebeschaffenheit mittels Karten, Maßstäbe erkennen und umrechnen und mittels UTM-Karten das Finden von Koordinaten üben. Danach wurde der Umgang mit der PSA theoretisch und praktisch ausgebildet.

 

Bergeübung: Retten einer schwer verletzten Person aus einer Klamm
Während der Ausbildung Kartenkunde wurde die Übung vom Zugführer mit Hilfe des Gruppenführers B1 und zwei Truppführern vorbereitet. Als Übungsgebiet wurde bereits eine Woche vor dem Ausbildungstermin eine Klamm im Tegernseertal erkundet. Mittels Einsatz des PSA wurde eine Übungspuppe in die Klamm abgelassen.

Nachdem die Puppe auf einem Felsvorsprung abgelegt wurde, wurde gegen 16:00 Uhr der in der Hütte verbliebene Rest des 1. TZ in Voralarm versetzt und mit dem Funkspruch. ?Achtung, das ist eine Übung! Begeben Sie sich zu den folgenden Koordinaten, schwer verletzte Person mittels der Ausstattung des GKW I und II zu bergen?, in Marsch gesetzt.

 

 

Eintreffen an der Übungsstelle: Einweisung in die Lage
Nach dem Eintreffen am Unfallort wurde die Mannschaft in die Lage eingewiesen. Sie wurde wie folgt vorgegeben: ?Kollision von zwei Militärflugzeugen über Achenkirch, beide Flugzeuge abgestürzt, die Piloten der Flugzeuge konnten sich mittels Schleudersitz vor dem Absturz retten. Die Bundespolizei hat einen der Piloten aufgefunden. Pilot ist in eine Klamm gestürzt dabei hat er sich schwerste Verletzungen zugezogen. Die Person kann nur liegend in wagerechter Position geborgen werden. Achtung! Aufgrund der Geländeeigenschaften ist bereits ab 16:00 Uhr mit einsetzen der Dämmerung zu rechnen?. (Zur Erklärung: Durch die Enge zwischen den Berghängen war das Sonnenlicht bereits ab 16:30 Uhr nicht ausreichend, um sicher arbeiten zu können. Daher war es erforderlich, sehr früh mit dem Aufbau der Beleuchtung zu beginnen. Außerdem herrschte Dauerregen.)

 

 

Herausforderung: Bau eines Seilbahnkrans am ausgeleuchteten Einsatzort
Weiterhin konnte durch die Geländebeschaffenheit und der Wetterlage die Übung nur durch Seilsicherungen und Einsatz der Sicherungsgurte durchgeführt werden. Als Rettungsmittel wurde der Bau eines ?Seilbahnkrans? vorgegeben. Die Funktionsweise dieses Krans kann der zum Download angebotenen Skizze entnommen werden.

 

Materialbedarf:

 

  • Zwei Greifzüge
     
  • Zwei Greifzugseile
     
  • Doppelkloben
     
  • Einfacher Globen
     
  • Laufkatze
     
  • Schleifkorb
     
  • Rundschlingen
     
  • Sicherungsseile
     
  • Sicherungsgurte
     

 

Beginn der Rettung
Über den Kran wurden zwei Helfer zur verletzten Person abgelassen. Nachdem auch der Schleifkorb nach unten gelassen wurde, konnten die beiden Helfer und die verunfallte Person im Schleifkorb gleichzeitig nach oben gezogen werden. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Übung wurde der Rückmarsch zur Hütte angetreten, wo bereits ein herzhaftes Gulasch auf die Helfer wartete.

Bericht: Günter Schopper, Zugführer (1.TZ)

Skizze_bayerwald_06.pdf