Hochwasser in Eschenlohe

Nur wenige Wochen, nachdem Helfer unseres Ortsverbandes in einer groß angelegten,
zweitägigen Hochwasserübung in Ingolstadt für den Ernstfall übten,
mußten sie das Gelernte schon in der Praxis umsetzen. Hochwasser- und Katastrophenalarm
in Bayern. Besonders hatte es zuerst die Region um Garmisch-Partenkirchen getroffen.
Als 20 Helfer in der Nacht vom Montag auf Dienstag in Eschenlohe eintrafen, war
die Katastrophe schon absehbar. Die Loisach, ein sonst eher ruhiger Fluß,
entpuppte sich als reißender Strom, der ganze Bäume mit sich riß und
dessen Pegel ständig stieg. Sofort begann ein Teil der Mannschaft gemeinsam
mit Kräften anderer THW-Ortsverbände, der Bundeswehr, der Feuerwehr
und Freiwilligen mit der Sandsackbefüllung auf einem extra dafür angelegten
Platz in der Ortsmitte. Die restlichen Helfer richteten den mitgebrachten Lichtmast
auf und halfen anschließend beim Sandsackverbau an der Loisach, die mitten
durch Eschenlohe fließt.

Als sich am Dienstag Vormittag die Lage zuspitzte
und man sich sicher war, dass eine zumindest teilweise Überschwemmung
des Ortes nicht zu verhindern sei, wurde ein Schlauchboot unseres OV angefordert
und einsatzbereit gemacht.
Da zu diesem Zeitpunkt eine Überquerung der Loisach unmöglich
war, und große Teile des Ortes bereits überschwemmt waren, wurde
unser Boot mit einem LKW zum Hubschrauberlandeplatz, der gesperrten Autobahn
A95,
gebracht und mit einem Transporthubschrauber der Bundeswehr gemeinsam mit
zwei Helfern zur Einsatzstelle geflogen. Der Einsatz des THW-Bootes ermöglichte
einem Arzt, zu den eingeschlossenen Anwohner des bereits total überfluteten östlichen
Teils von Eschenlohe zu gelangen und diese zu evakuieren.

Für alle
anderen Helfer gingen währenddessen die Sandsackbefüllung
und der Sandsackverbau unermüdlich weiter, bis am späten Nachmittag
endlich die Ablösung durch andere Helfer unseres OV erfolgte, die schließlich
die nächste Nacht damit verbrachten zu retten, was zu retten war.

Erweiterung auf Einsatzstelle Erding

Der Einsatz in Eschenlohe endete am Mittwoch nachmittag mit dem Abzug des
Lichtmastes, der sofort an unserer nächsten Einsatzstelle in Berglern
im Landkreis Erding benötigt wurde. Hier wurde er in ein Kieswerk gebracht,
wo für unsere Helfer die Befüllung von Sandsäcken zur Sicherung
des Deiches an der Isar bei Gaden weiterging. Im Zwei-Schicht-Betrieb wurden
hier Sandsäcke befüllt. Außerdem unterstützte unser Ortsverband
die örtliche Einsatzleitung im Einsatzgebiet Berglern/Gaden mit zwei Fachberatern
für Hochwasserschutz und Deichbau. Dank ihrer Fachkenntnisse erkannten
diese Fachberater in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt kritische
Stellen am Deich und veranlaßten die unverzügliche, fachgerechte
Sicherung.

Unterstützung der Geschäftsstelle

Am Freitag mittag kommt die Fachgruppe Führung und Kommunikation mit
ihrer mobilen Einsatzleitung, einem ehemaligen Bus der Stadtwerke, zur Einsatzstelle
in Gaden um die Einsatzleitung zu unterstützen – sie bleibt bis zum Ende
des Einsatzes am Samstag nachmittag. Die THW-Unterkunft in der Domagkstraße
war während der gesamten Einsatzdauer besetzt und die dort eingesetzten
Helfer hielten, neben den anfallenden administrativen Arbeiten, ständigen
Kontakt zu den Helfern an den Einsatzstellen und der LUK in der Geschäftsstelle.
Besonders dankbar waren die eingesetzten Kräfte, dass sie dort ihre zum
Teil total durchnäßte Einsatzkleidung gegen trockene Kleidung eintauschen
konnten. Zeitweise waren jeweils zwei Helfer bei der LUK in der Geschäftsstelle
München eingesetzt.

Fazit

Insgesamt waren 65 Helfer unseres Ortsverbandes fast eine Woche im Einsatz,
um an der Seite von Feuerwehren, Sanitätsdiensten und der Bundeswehr die
Gefahren des Hochwassers für die Bevölkerung abzuwehren. Manche Helfer
meldeten sich sogar aus dem Urlaub, um ggf. diesen abzubrechen und zu helfen.
Wir danken allen Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz und den
Arbeitgebern für die unkomplizierte Freistellung ihrer Mitarbeiter für
diesen wichtigen THW-Einsatz.