Übungswochenende bayerischer Fachgruppen Führung und Kommunikation beim Ortsverband Mühldorf/Inn

Schwere Unwetter in Ungarn haben zu Überflutungen geführt. Folglich
sind derzeit etwa 7.000 Haushalte von der Stromversorgung ausgeschlossen. Das
Auswärtige Amt hat der ungarischen Regierung technische Hilfe zugesagt.
Mehrere Spezialisten des THW sind bereits zur Lageerkundung vor Ort und richten
dort in Kürze eine Führungsstelle ein. Fachgruppen verschiedener
Ortsverbände aus den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg
werden von ihren Landesverbänden gestellt. Sie werden zum Bereitstellungsraum
Mühldorf am Inn beordert, um von dort zu ihrem endgültigen Einsatzort
in Ungarn zu gelangen. Glücklicherweise ist diese Lage fiktiv und wurde
für Übungszwecke unter dem Titel “Ungarn: Land unter – 2003” erfunden.

Die Übung begann am Freitag, den 10. Oktober und endete am Sonntag, den
12. Oktober 2003 im Ortsverband Mühldorf am Inn. Insgesamt nahmen 86 Helfer
der Fachgruppen Führung und Kommunikation folgender Ortsverbände
teil:

· Mühldorf am Inn
·
Bayreuth
·
Geretsried
·
Hilpoltstein
·
Kempten/Allgäu
·
Marktheidenfeld
·
Mellrichstadt
·
München-Mitte
·
Neumarkt
·
Nürnberg-Süd
·
Straubing

Ebenfalls nahmen Herr Hinderberger vom Landesverband Bayern, Herr Schmidt als
Beauftragter für die Fachgruppen FK im Landesverband Bayern und Herr Teuber
von der THW-Bundesschule in Neuhausen an der 3-tägigen Übung teil.
Zur Übung: Für den fiktiven Einsatz in Ungarn sollten die Fachgruppen
FK in Mühldorf einen Bereitstellungsraum für ungefähr 1.200
Kräfte einrichten und betreiben. Es ging dieses Mal also nicht darum,
Einheiten im Einsatz zu koordinieren, sondern Kräfte in den Bereitstellungsräumen
zu sammeln und zu Verbänden zusammenzustellen.

Die Fachgruppen FK aus Kempten mit ihrem neuen FüKomKW und Straubing mit
einem umgerüsteten Container stellten die Infrastruktur für die Führungsstellen.
Während der gesamten Übung mussten unvorhergesehene Schwierigkeiten
bewältigt werden, wie beispielsweise Autopannen und mangelnde Ortskenntnis
anrückender Einheiten sowie die medizinische Versorgung von erkrankten
Helfern. Ebenfalls wurden von der Übungsleitung Presseeinlagen in Form
von Fernseh- und Radiointerviews und Besuche örtlicher Pressevertreter
eingespielt. Die gesamte Übung fand unter realen Bedingungen statt: Es
wurde im Schichtbetrieb gearbeitet, so dass auch eine Übergabe der Führungsstelle
zwischen zwei Teams durchgeführt werden musste, um einen weiteren reibungslosen
Ablauf der Übung zu gewährleisten.

Neben diesen Übungsschwerpunkten ergab sich für die teilnehmenden
Fachgruppen die Möglichkeit zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch – besonders
auch außerhalb des Übungsbetriebs. Des weiteren konnte die Ausstattung
anderer Fachgruppen aus Bayern kennengelernt werden. Damit verbunden war auch
ein Austausch der im THW unerläßlichen Improvisationsfähigkeit.