Bayernweite Fernmeldeübung

Inwieweit wäre es möglich, bei einem Totalausfall der “normalen” Kommunikationswege,
Funkverbindungen über größere Strecken – möglicherweise
sogar bayernweit – herzustellen?

Dies festzustellen (und nicht erst im Ernstfall “probieren” zu müssen)
war Zweck einer bayernweiten Fernmeldeübung am 11.05.2002. Die (bayerischen)
Fachgruppen Führung und Kommunikation des THW hatten sich bereits im Rahmen
der Y2K-Problematik damit beschäftigt, wobei es jedoch aus verschiedensten
Gründen nur bei gedanklichen Spielereien blieb. Bei mehreren Treffen und
Ausbildungsveranstaltungen, kamen die Führungskräfte der FKs überein,
es zu versuchen, auch um verbindliche Aussagen über solche Fernmeldeverbindungen
machen zu können, was ja u.a. zu den Aufgaben gehört. Nach dem Suchen
von einigen hochgelegenen Funkstandorten, von denen theoretisch Verbindungen über
weite Entfernungen möglich sein sollten, dem Einholen von Genehmigungen
und Festlegen eines Ablaufplanes, nahm die Übung auch bald Gestalt an.

Bei der Suche eines Standortes in München oder Umbebung, fiel unsere
Wahl dann sehr schnell auf den Olympiaberg im Norden der Landeshauptstadt.
Dies
vor allem wegen der unmittelbaren Nähe zum Landesverband Bayern des THW.
Warum nicht ein Funkfahrzeug auf dem Berg postieren und mittels Feldkabel eine
Verbindung mit der Dienststelle herstellen ? So der Gedanke.
Das Aufstellen der Fahrzeugs mit dem gesamten Antennenaufbau war ja noch kein
Problem.

Der Bau der Feldkabelleitung jedoch forderte alle Führungskräfte
und Helfer. Galt es hier doch in einem viel besuchten Park die Leitung im Hoch-/Tiefbau
so zu legen, daß weder Passanten noch das Kabel gefährdet wären,
zugleich die “Wartung” noch möglich, die Leitungsführung
so kurz wie möglich, und das Ganze “mal eben” in ca. 2 Stunden
betriebsbereit sein sollte.

Pünktlich zu Übungsbeginn waren wir “on the air” und die
Feldleitung stand. So begannen wir mit dem Anschluß des AWITEL´s
– bis wir einen Fehler in der Leitung feststellen mußten. Also Leitung
durchmessen, Trupp los schicken und den Fehler suchen, der natürlich erst
fast am Ende der Leitung zu finden war, was leider viel Zeit kostete. Die Aufschaltung
des Landesverbandes auf das Funkfahrzeug mittels AWITEL konnte zwar noch technisch
Realisiert werden, wegen Übungsabbruch aber kam sie nicht mehr zum Einsatz.

Die Funkverbindungen funktionierten besser als teilweise erwartet und obwohl
die Übung noch nicht ausgewertet ist, darf man wohl schon von einem großen
Erfolg sprechen und feststellen das die bayerischen Fachgruppen “Führung
und Kommunikation” in der Lage sind, weite Teile des Landes funktechnisch
zu verbinden.